Mali-Intervention der französischen Armee: Kampf gegen Islamismus oder neokolonialer Terror?

17. Juli 2014 in Saarbrücken, Filmhaus, 20h

Referenten: Klaus Blees und Hans Wolf

Menschen in Mali haben den Armeeeinsatz im Januar 2013 zum Teil enthusiastisch begrüßt. Pax Christi Mali beispielsweise sprach sich für die Intervention aus. Aber welche Motive gab es für den Einsatz? Ging es um Menschenrechte und (oder) um Bodenschätze. Die französische Armee intervenierte gegen – jetzt wird es schwierig – den islamistischen Terror, wie sie es selbst formulierte. Stimmt nicht, sagen die GegnerInnen der Intervention: Es ging um Rohstoffinteressen (Uran vor allem) und die Sicherung der französischen Einflusssphäre in diesem Teil Afrikas.

Thema der Veranstaltung sind die zwei gegensätzlichen Positionen und das damit verbundene ethische Dilemma: Einerseits eine radikal pazifistische Position, wonach eine Militärintervention eines Industriestaates in ein Land des globalen Südens / der sog. 3.Welt immer per se abzulehnen ist, weil sie imperialen Interessen dient und den Zugriff auf Rohstoffe im Visier hat sowie die Sicherung der eigenen Einflusssphäre. Andererseits eine pragmatische, die diese imperialen Interessen nicht leugnet, aber fragt, ob mit der Intervention, sozusagen als Nebenprodukt, Menschenrechten zum Durchbruch verholfen wird. Auch die Abschaffung der Sklaverei in den USA hatte ökonomische Motive, war aber für die Betroffenen ein großer Schritt in eine freiere Welt. Beide Positionen berufen sich auf die Menschenrechte und reklamieren für sich eine Leitbildfunktion. Im Rahmen der Veranstaltung sollen beide Positionen incl. des damit verbundenen ethischen Dilemmas dargestellt werden.

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Aktionsmonats „Militarisierung der Gesellschaft“.

Diese Veranstaltung wurde am 17. Juli 2014 in Saarbrücken aufgezeichnet.

Referenten: Klaus Blees und Hans Wolf

Dauer (inklusive Diskussion): 1h45m

Flyer (PDF) der Veranstaltung

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